Zerstört Tofu den Regenwald?

Wahrscheinlich bekommt diesen Vorwurf jeder Veganer einmal in seinem Leben zu hören: „Veganer essen Tofu und Tofu zerstört den Regenwald“ – aber diese Aussage zeugt nicht nur von Vorurteilen, sondern auch von Unwissen. Fakt ist, dass der Regenwald für Soja abgeholzt wird. Aber der Konsum von Tofu oder Sojamilch ist dafür als allerletztes verantwortlich.

Was ist Tofu?

Bei Tofu handelt es sich um ein fermentiertes Produkt, welches aus Sojabohnen gewonnen wird. Tofu gibt es schon so lange, dass man ihn wahrlich nicht als Ersatzprodukt beschreiben kann. Denn Tofu zählt seit Jahrtausenden in vielen asiatischen Ländern zu den Grundnahrungsmitteln. Er ist reich an Proteinen, was ihn zu einer sehr guten pflanzlichen Proteinquelle macht.

Wie wird Tofu zubereitet?

Tofu ist geschmacklos – schier unzählige Witze gibt es darüber, dass Tofu doch ohnehin nach nichts schmeckt. Das ist aber falsch! Schmeckt er nach nichts, zeugt das in der Regel davon, dass der Koch nicht weiß, wie man ihn zubereitet. Die Zubereitung von Tofu will nämlich gelernt sein.

Grundsätzlich einmal schmeckt Tofu tatsächlich ziemlich neutral. Aber genau das ist der Vorteil. Mit der richtigen Marinade oder dem richtigen Gewürz lassen sich aus Tofu tolle Dinge zaubern. Dafür schneidet man ihn in kleine Stücke und mariniert diese mit einer Soße nach Geschmack (z.B. mit Sojasoße, Chili, Ingwer, Knoblauch, Kräutern).

Öl sollte allerdings erst beim Zubereiten in der Pfanne zugegeben werden, weil es in der Marinade verhindern würde, dass der Tofu die Marinade aufsaugt. Und dann braucht man zur Zubereitung von Tofu vor allem eins: viel Geduld! Mit ausreichend Öl in der Pfanne darf er längere Zeit auf hoher Temperatur so lange gebraten werden, bis er knusprig ist.

Verschlimmert Tofu das Regenwaldproblem?

Und nun zum viel zitierten Regenwaldproblem. Es ist richtig, dass für Soja der Regenwald gerodet wird. Falsch ist aber die Annahme, dass dies für Sojaprodukte wie Tofu geschieht. Denn dieser Soja wird zum absoluten Großteil in Europa angebaut.

Was den Regenwald zerstört, ist das Soja, was in der Massentierhaltung zum Einsatz kommt – und zwar zu einem Anteil von 80-98%. Letzten Endes ist es also der Fleischesser, der dafür verantwortlich ist, dass der Regenwald gerodet wird.

Fast ausnahmslos alle Nutztiere werden mit Soja aus dem Regenwald gefüttert – sogar die Tiere beim viel zitierten „Bauern um die Ecke“! Nur in ganz wenigen Ausnahmefällen erhalten die Tiere anderes Futter, welches umweltfreundlich angebaut wird.

Fazit

Wer eine proteinreiche, gesunde Alternative für Fleisch sucht, kann Tofu auf viele verschiedene Arten zubereiten. Im Gegensatz zu Fleisch ist Tofu auch umweltfreundlich(er), weil der Großteil des Soja-Anbaus für Tierfutter reserviert ist. Es macht also tatsächlich Sinn, auf Fleisch zu verzichten, um den Regenwald zu retten.